Fährt man das Tal der Rhone flussaufwärts, erhebt sich in Raron ein schroffer Felskopf, auf dem weit sichtbar eine Wehrburg mit einer Kirche steht. An der südlichen Außenwand der Kirche befindet sich die Grabstätte eines der größten deutschsprachigen Dichter, des 1875 in Prag geborenen Rainer Maria Rilke. Nach langen Wanderjahren und einer durch die traumatischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs verursachten Schaffenskrise hatte Rilke das Wallis für sich als Refugium zum Arbeiten entdeckt. »Meine Vorstellung der Schweiz hat sich um ein Bedeutendes vergrößert, seit ich diese Landschaft kenne«, schrieb er im Oktober 1920 an eine Freundin und schilderte ihr die »Geräumigkeit dieses Tales, das ganze Ebenen in sich aufnimmt, die Zurückhaltung seiner Berghänge, die bei aller Stärke und Steilheit nichts eigentlich Abschließendes haben, die schöne malerische Aufstufung der Hügel davor« und die »Anmut ohne Gleichen« ihrer Ansiedlungen...
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