Wer trauert, ist manchmal in einem Zustand eines gefühlt hundertjährigen Schlafs. Bewegungslos, ohnmächtig, von einem Stich getroffen und dem Tod und seinen Folgen ausgeliefert. Märchen befassen sich mit dem Ursprünglichen, dem Werden und dem Vergehen, dem Leben und dem Tod, sie halten uns einen Spiegel vor und zeigen uns gleichzeitig Mittel und Wege, wie wir auf gute Art und Weise dem Leben – und damit auch dem Tod und dem Sterben geliebter Menschen – begegnen können. Natürlich ist nicht jeder Text für eine sinn- und wirkungsvolle Trauerarbeit gleichermaßen geeignet. Grundsätzlich aber formulieren Märchen, wofür uns – nicht nur den Trauernden – die Worte fehlen. In Zeiten von Übergängen können Märchen und Geschichten eine große Hilfe sein, da sie eine universelle Sprache sprechen, die über Kultur und Religion hinausreicht. Auch der Märchenheld ist ein Wanderer zwischen den Welten, er kennt Diesseits und Jenseits und baut Brücken für die menschliche Seele. Märchen klären die Fragen nach dem Woher und Wohin, ohne zu erklären, und können somit zu einer Art »Wegweiser« für Kranke, Sterbende und auch Trauernde werden...
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