Auf einem der wohl besten Musikalben, die jemals produziert wurden, nämlich »Monarchie und Alltag« von Fehlfarben, singt Peter Hein: »Ich fürchte nicht um mein Leben, / ich hab' nur Angst vor dem Schmerz.« Was haben meine Freunde und ich diesen Satz in der Disco oft mitgebrüllt! Die melancholischen Achtzigerjahre hatte gerade erst begonnen, wir waren Teenager und wollten eigentlich vor allem wild sein. In unseren Gesprächen jedoch drehte es sich unaufhörlich um den drohenden Atomkrieg, die kommende Klimakatastrophe und Aids. Irgendetwas davon würde uns – da waren wir sicher – bald schon den Garaus machen. Aber Rumjammern galt seinerzeit als extrem uncool. Außerdem weiß man als Teenager ja noch kaum, was das Leben eigentlich ist oder sein könnte, weshalb auch der Tod für die meisten ziemlich abstrakt bleibt. Was hingegen Schmerzen sind, lernen Menschen relativ früh...
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