Der Agnostiker lehnt die Idee einer wie auch immer gearteten spirituellen Befreiung ab. Er will sich nicht vertrösten lassen auf eine bessere Welt im Jenseits. Ein Zwiegespräch.
Mein Bruder und ich tragen praktisch denselben Namen. Ich heiße Alexandra, er Sascha, was im slawischen Raum als Kosename für Alexandra und Alexander verwendet wird. Als Kinder fanden wir das lustig, hatte der Klang der Namen in unseren Ohren doch so gar nichts Ähnliches. Sascha, der mit seinen 31 Jahren drei Jahre jünger ist als ich und derzeit als Doktorand am Institut für Geowissenschaften des Karlsruher Institutes für Technologie arbeitet, wuchs gemeinsam mit mir und unseren beiden Geschwistern in Thüringen in einem atheistischen Elternhaus auf. Religion spielte in unserer Familie keine Rolle und wenn doch, dann als etwas, »das man alt und unvernünftig fand«, wie Sascha sagt. Als ich 26 Jahre alt war, ließ ich mich taufen. Erst vor kurzem überraschte mich mein Bruder mit dem Geständnis, dass auch meine Taufe Anlass für ihn gewesen sei, sich damit zu beschäftigen, was Religion und Glauben für ihn bedeuten. »Ich würde mich heute als Agnostiker bezeichnen. Jemand, der sagt, die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, kann nicht beantwortet werden. Aber dann hat Gott, ob er existiert oder nicht, auch keine Relevanz für unser Leben.«..
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