Einsamkeit ist häufig eine Folge existenzieller Umbrüche im Leben, die das soziale Netzwerk verändern: der Verlust des Partners, eines Kindes, einer sinnvollen Beschäftigung oder der eigenen Energie. Manchmal kommt auch alles zusammen. Und: Im Alter betrifft Einsamkeit vor allem Frauen.
Für unser Gespräch hat sich Ingrid Laufenberg (Name geändert) zurecht gemacht. Make-up und Lippenstift hat sie frisch aufgelegt, und auch auf einen eleganten Schal – passend zu der Weste aus Kunstpelz und den Leggings in Glanzoptik – wollte sie nicht verzichten. Für die 77-Jährige ist der angekündigte Besuch ein Anlass, es noch einmal so wie früher zu halten, als sie noch unter Menschen ging und etwas hermachen wollte. Für die seltenen Einkäufe, die sie zumeist am Wochenanfang erledigt, damit sie dann erst einmal nicht mehr vor die Tür muss, betreibe sie einen solchen Aufwand kaum noch, sagt sie. Früher, ja, da habe es noch Spaß gemacht, sich chic zu machen, ins Auto zu setzen und einfach mal loszufahren oder sich in der Gaststätte, die von der Mutter und deren Lebenspartner betrieben wurde, wie im eigenen Wohnzimmer zu fühlen, wo viele Bekannte und Freunde ein- und ausgingen und das Leben pulsierte. Aber das ist lange her. Gefühlt eine halbe Ewigkeit. Tatsächlich aber nur wenige Jahre...
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