Auf dem deutschen Ärztetag Ende Mai wurde dafür plädiert, Kinder und Jugendliche mehr in den Fokus zu rücken. »Wir wissen heute, welche enormen Schäden die Schul- und Kita-Schließungen, diese monatelange Isolation durch die Kontaktbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben«, sagte Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt. Die Folgen seien beispielsweise Zukunftsängste, erhöhter Leistungsdruck, Vereinsamung – aber auch Spannungen in den Familien. Mit Blick auf den Herbst und mögliche neue Virusvarianten fügte Reinhardt hinzu: »Wir müssen Strategien entwickeln, um Kitas und Schulen offenzuhalten und den Heranwachsenden auf diese Weise ein weitgehend normales Leben ermöglichen.« Die Delegierten des Ärztetages forderten die Einrichtung eines Expertenrates, um konkrete Maßnahmen für die Bundes- und Landesebene zu entwickeln.
Noch Wochen nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung sind Betroffene häufig erschöpft, leiden unter Atembeschwerden und fühlen sich nicht mehr konzentrations- und leistungsfähig. Auch bei Kindern wurden solche Spätfolgen beobachtet. In seltenen Fällen entwickeln sie zudem das sogenannte »Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome«, kurz PIMS. Dabei kommt es nach einer Virusinfektion zu einer Überreaktion des Immunsystems. Entzündungsreaktionen im ganzen Körper sind die Folge. Meist erkranken ältere Kinder daran. Der Großteil der Betroffenen muss intensivmedizinisch versorgt werden. Zwar ist das Krankheitsbild gut behandelbar, trotzdem müssen daran erkrankte Kinder noch eine Zeit lang regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen, damit mögliche krankhafte Veränderungen (z. B. am Herzen) rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Warum gerade Kinder und Jugendliche von diesem neuen Entzündungssyndrom betroffen sind, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt...
Sie lesen die Vorschau
Sie haben diese Ausgabe gekauft oder ein digitales Abo?
Dann melden Sie sich an, um den vollständigen Artikel zu lesen.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe {ausgabe}.