Im Garten spielen zwei Kinder miteinander. In den Hochbeeten wächst Gemüse. In der Garage steht ein Elektroauto. Es sieht ganz nach Bilderbuchidylle in einem bayrischen Dorf aus. Hier lebt Stefan Schneider mit seiner Familie. Er hat ein Kapitel in dem Buch »Unsichtbare Narben« geschrieben. Darin geht es um Erfahrungsberichte von erwachsenen Kindern psychisch erkrankter Eltern. Seine Mutter hatte Schizophrenie. »Wenn ich an meine Mutter denke, habe ich ganz viele verschiedene Erinnerungen – schöne und traurige. Sie ist gleich nach meiner Geburt an Depressionen erkrankt«, erzählt Stefan Schneider. Er kennt seine Mutter nur unter Einfluss von Medikamenten. Direkt nach seiner Geburt ist er mit seinem Vater nach Hause und die Mutter blieb erst einmal im Krankenhaus. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder, seinem Vater und seinen Großeltern ist er auf einem Bauernhof aufgewachsen. Mit vierzehn Jahren besuchte er einen Melkkurs und Traktor fahren lernte er auch schon früh. In der Familie sind alle unterschiedlich mit der Erkrankung der Mutter umgegangen. »Mein Vater ist trotz der psychischen Erkrankung immer bei ihr geblieben. Ich glaube, er hat sich nie für meine Mutter geschämt und hat sie immer überall mit hingenommen, obwohl sie anders war.«..
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