Wer alleinstehend ist, macht sich mehr als andere Gedanken um das eigene Sterben und darüber, wer sich wohl im Todesfall um die notwendigen Formalitäten kümmern wird. Bei Bestattern sind die Schubladen voll mit Kunden, die da Vorsorge treffen.
Den einfachsten Sarg hat sich Erika Kettner ausgesucht. Ein schmuckloses Kiefernmodell. »Er wird ja doch verbrannt«, sagt sie. Aber vorher soll er mit Efeu geschmückt in der Kirche stehen. Auf Blumenschmuck will die 81-Jährige allerdings bewusst verzichten. Allein zwei kleine Kränze zur Rechten und zur Linken – ebenfalls aus Efeu gebunden und mit wenigen, fast grau farbenen Rosen – der seltenen Earl Grey Pale Lavender – soll es geben. »Zur Erinnerung an meine Eltern«, begründet Kettner ihre Wahl. Sogar eine Zeichnung, wie sie sich die Aufbahrung vorstellt, hat sie angefertigt. Eben stilvoll, trotzdem schlicht und ohne jede unnötige Dekoration. So wie ihr Leben war. Und grau? »Das Morbide dieser Blume passt zu mir. Grelle Töne habe ich noch nie gemocht. Und diesen ganzen Blumenpomp bei Trauerfeiern auch nicht.« Selbst ein Foto, das die Seniorin in einem für sie glücklichen Moment ihres Lebens zeigt und wie es mittlerweile – manchmal mit Trauerflor – am Eingang jeder Trauerhalle üblich ist, lehnt sie ab. »Wer zu meiner Beerdigung kommt, kennt mich ja und trägt mich ohnehin in seinem Herzen. Dafür braucht niemand eine optische Erinnerung.«..
Sie lesen die Vorschau
Sie haben diese Ausgabe gekauft oder ein digitales Abo?
Dann melden Sie sich an, um den vollständigen Artikel zu lesen.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe {ausgabe}.