Die Todesvorstellungen der Antike wirken bis heute fort
Die Seeräuber des antiken Volkes der Etrusker waren nicht zimperlich. Wenn sie auf ihren Raubzügen am Mittelmeer Gefangene gemacht hatten, kannten sie keine Gnade: Sie banden ihre Gefangenen, um diese zu quälen, lebendigen Leibes an Leichname – von Angesicht zu Angesicht. An die Toten gekettet, starben die Gemarterten einen langsamen und grausamen Tod – ohne Hoffnung auf Rettung. Die todsichere Foltermethode der Etrusker sprach sich im Mittelmeerraum herum, und die Kunde von ihr gelangte von Mittelitalien bis nach Griechenland, bis an die Athener Akademie des Philosophen Platon. Dessen Schüler Aristoteles ging um 350 vor Christus auf die Gepflogenheiten der Etrusker ein: »In dieser gewaltsamen Verkettung des Lebens mit der Verwesung ließen sie ihre Opfer allmählich dahinschmachten«, ist in seinem Protreptikos, einer Mahnrede zur Philosophie, zu lesen...
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