So gern ich auch über Fragen von Leben und Tod schreibe, so ungern setze ich mich mit der Perspektive meines eigenen irgendwann zwangsläufig erfolgenden Hinscheidens auseinander. Entscheidungen, die mir dieses Thema allzu präsent werden lassen, gehe ich gern aus dem Weg. Das ist vermutlich der Hauptgrund, warum ich keinen Organspenderausweis besitze. Auch wenn ich meine diesbezügliche Verweigerung in jüngeren Jahren selbstverständlich politisch begründete. Stichworte: Ersatzteillager Mensch, kapitalistische Verwertungslogik, Organhandel. Damit war ich als Student diskursmäßig auf der Höhe meiner Zeit und konnte das Grausen, das mir der Gedanke an meine postmortale Ausweidung bereitete, für mich behalten...
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