Friedhofsforscher Alfred E. Otto Paul rettet die Grabkunst auf dem Südfriedhof Leipzig vor dem Vergessen
Schweigen wie ein Grab, das scheint nicht zu Alfred E. Otto Paul zu passen. Der 69-Jährige mit der hohen Stirn, den kräftigen Händen und einer schnellen Zunge wirbelt jede Woche über den Leipziger Südfriedhof. Bei seinen Führungen erzählt er humorvoll unterhaltsam die Geschichten über Gräber, Familien und Kunstwerke so, als gäbe es kein Morgen. Seine Rundgänge sind nicht nur zum Wave-Gotik-Treffen der Schwarzen Szene beliebt, sein Wissen füllt mehrere Bücher. Unternehmer, Minister und Promis kommen wegen ihrer Familiengeschichte zu ihm. Scheinbar zu jedem Grab und jedem Toten kennt Paul die Vergangenheit – oder er recherchiert sie. Immerhin rund 600 000 Menschen, also die Einwohnerzahl Leipzigs, wurden auf den 82 Hektar des Südfriedhofs schon bestattet. Es ist eine der größten parkähnlichen Friedhofsanlagen in Europa – und für den Friedhofsexperten Alfred E. Otto Paul ist der Totenacker das Leben. »Der Tod ist immer da, er lässt mich nicht allein«, sagt er...
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