Über Wochen liegt die Neunzigjährige im Pflegeheim im Sterben. Sie leidet unter Alzheimer. Schon monatelang hat sie kein Wort mehr gesprochen, keinen Laut von sich gegeben. Ihr Gesichtsausdruck ist starr. Ihre Gemeindepastorin wird zu einer letzten Abendmahlsfeier an ihr Bett gerufen. Sie erinnert sich: »Ich hatte einen fünfhundert Jahre alten Silberkelch aus der Kirche mitgebracht, weil der Wein aus solch einem Gefäß einen typischen Geruch verströmt.« In der Feier sei der Blick der Kranken auf einmal weich geworden. »Und dann sagt sie mit sanfter Stimme: ›Ach Jesus, da bist du ja. Ich komme gleich.‹ Wenige Stunden später war sie tot.«..
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