»Wie könnte ich meinen Tod hassen? Er hat teil an meinem Leben«, meinte Heinrich Mann. Je nach Epoche, je nach Geisteshaltung suchen die Dichter eine Antwort auf die große Menschheitsfrage: Was ist der Sinn des Todes? Was folgt auf das Ende? Das große Nichts? Der ewige Frieden? Manchmal ist gerade ein Roman der entscheidende Zugang zu einem schwierigen Thema.
»Haben Sie ein Buch über das Sterben?«, fragt die alte Dame den Buchhändler Perdu in Nina Georges wunderbarem Roman »Das Lavendelzimmer«. »Sogar sehr viele«, antwortet ihr Perdu. »Über das Altwerden, über das Unheilbarkrankwerden, über das langsame Sterben, das schnelle, das einsame irgendwo auf dem Boden eines Krankenhauszimmers.« Darauf antwortet ihm die alte Dame: »Ich habe mich oft gefragt, warum nicht mehr Bücher übers Leben geschrieben werden. Sterben kann jeder. Aber leben?« Der Tod ist die große Unbekannte, das ewige Mysterium, das, was uns fesselt und vor dem wir uns zugleich so wahnsinnig fürchten, dass wir eher bereit wären, dieses Rätsel niemals aufzuklären...
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