Im vorigen September ertrank der dreijährige Aylan aus Syrien. Er wollte mit seinen Eltern nach Europa fliehen. Seine Leiche wurde an einem Strand in der Nähe des türkischen Badeortes Bodrum angespült, die Bilder lösten weltweit Entsetzen aus. Es darf keinen weiteren Aylan geben, forderten Politiker angesichts der Bilder des toten Kindes. Doch das Sterben geht weiter. 3 771 Flüchtlinge sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration allein im vorigen Jahr im Mittelmeer ertrunken. Unter den Opfer sind auch Zainab (4) und Hussain (6). Sie ertranken vor der griechischen Insel Kos in den Armen ihres Vaters.
»Ich habe ihrer Mutter doch versprochen, dass ich gut auf sie aufpassen werde. Und jetzt, und jetzt ...« Ali kann den Satz nicht zu Ende sprechen. Als der 33-Jährige auf sein Telefon guckt, bricht er in Tränen aus. Auf dem Display ist ein Foto seines sechsjährigen Sohnes Hussain und seiner vierjährigen Tochter Zainab. Zainab liegt zu diesem Zeitpunkt im Leichenhaus, Hussains lebloser Körper treibt irgendwo im Meer zwischen Kos und Bodrum. Die beiden Kinder sind im Arm ihres Vaters ertrunken, als er sie vor Krieg und Gewalt in Sicherheit bringen wollte...
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