Ob mit der Psychotherapie ein Weg aus der Sackgasse gefunden wird, ist ungewiss.
Wie ein riesiger Teppich breitet sich das Gerede über Glück und Unglück, Depression und Beziehungsstörungen, Körpervergessenheit und seelische Abgründe über uns aus. Keine Zeitung ohne Psychoberatung, keine TV-Serie ohne Seelenkrise, keine Party ohne Gefühlsobduktion des Gesprächspartners. Obligatorisch ist auch Misstrauen und Frust über Therapeuten und Analytiker. Dies liegt daran, dass sich die menschliche Seele als der Gegenstand dieser Zunft bis heute wissenschaftlicher Erkundung weitgehend entzieht. Lässt sich überhaupt behandeln, was so schwer dingfest zu machen ist? Wo genau verlaufen die Grenzen zwischen Gesunden und Kranken, zwischen schweren Psychosen und Schüchternheit, zwischen Depression und Traurigkeit, zwischen psychosomatischen Magenschmerzen und Bauchweh? Wo den therapeutischen Hebel ansetzen, wenn kein Beinbruch vorliegt, sondern ein Nervenzusammenbruch oder ein gebrochenes Herz?..
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