In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, war es Tradition, dass der kirchliche Posaunenchor bei Beerdigungen aufspielte. Ich hatte bereits mit acht Jahren Trompete gelernt, und so war es für mich von klein auf nichts Ungewöhnliches, trauernden und traurigen Menschen zu begegnen. Wir haben alte Menschen, die auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnten, auf ihrem letzten Weg begleitet –und junge, die ihr Leben noch vor sich hatten. Henning zum Beispiel, unseren Mitbläser – Krebstod mit 23. Oder Halvar – Autounfall mit 19. Und Bernd – von der Autobahnbrücke gesprungen, kurz nach der Geburt seines zweiten Kindes. Solche Beerdigungen waren nichts anderes als schrecklich. Als wir wieder einmal niedergeschlagen unsere Instrumente einpackten, kam Opa Bernhard, mein Großvater, zu uns und sagte: »Ihr Jungen, an den Tod gewöhnt man sich nie ...«..
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