Würdig leben und sterben – wie geht das?

Titelseite: Würdig leben und sterben – wie geht das?
Ausgabe 2013/02

Inhalt

Trauern mit viel Tam Tam

Warum die Sargbauer in Ghana es zu weltweiter Berühmtheit gebracht haben

Von Philipp Hedemann


  • Fotos: © epd-bild/Marc Engelhardt
  • Fotos: © epd-bild/Marc Engelhardt
  • Was zunächst eher ein Zufallsprodukt war, wurde rasch zur Geschäftsidee. Und inzwischen ist es eine Tradition: Seit rund 50 Jahren stellen die Sargbauer in Ghana figürliche Särge her.Fotos: © epd-bild/Marc Engelhardt
  • Der Sargbauer Daniel Nason Mensah Obri (40) in seiner Werkstatt in Accra, Ghana, vor einem Sarg, den er für einen Fotografen gebaut hat.Foto: Philipp Hedemann
  • Fotos: © epd-bild/transparent
  • Philipp Hedemann, 1979 in Bremen geboren, wohnt seit 2010 in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und berichtet für deutschsprachige Medien (Die Welt, Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung, Cicero und viele mehr) vor allem über das Leben – und auch Sterben – in Ostafrika. Hedemann ist Mitglied des Korrespondentennetzwerks »weltreporter.net«.Foto: Privat
  • Ghanahttp://de.wikipedia.org/wiki/Ghana

Die westafrikanische Volksgruppe der Ga ist über­zeugt, dass das Leben im Himmel dem auf Erden ähnelt. Die Ga glauben, dass der gesellschaftliche Status der Verstorbenen im Jenseits auch davon abhängt, in welchem Gefährt sie dort ankommen. Sie geizen also nicht beim Kauf eines Sarges. Die ebenso prunkvollen wie bunten Särge sind inzwischen weltweit bei Kunstsammlern beliebt.

Über 40 Jahre lang hat Emmanuel sich als Lastwagenfahrer durch die Staus der Hauptstadt Accra gequält und ist auf schlammigen Pisten bis in den letzten Winkel Ghanas gefahren. Eigentlich hätte er sich seinen Ruhestand verdient. Zumindest jetzt, wo er tot ist. Doch seine Kinder sehen das anders. Emmanuel soll auch im Himmel weiterhin Brummi-Fahrer sein. Darum soll er seine Reise ins Jenseits nicht in einer gewöhnlichen Holzkiste, sondern in einem prachtvollen Sarg in Form seines geliebten Brummis antreten. In New York, London und Paris werden die prachtvollen Särge aus Ghana in Museen aus­gestellt. In dem westafrikanischen Land feiern sie bei den oft heiteren Beerdigungen das Leben des Verstorbenen anstatt seinen Tod zu beklagen. Trauern mit viel Tam-Tam...

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