Markus Liske über die Folgen der absoluten Selbstbestimmung
Frankfurter Buchmesse 2012. Ich sitze auf einer Bank und trinke Kaffee. Neben mir kauert ein minderjähriger Vampir. Das ist nichts Ungewöhnliches auf Buchmessen, jugendliche Literaturfans haben schon vor Jahren angefangen, sie in Kostümbälle zu verwandeln. Zwischen Philosophen und Dichterfürsten tanzen halbnackte Manga-Mädchen, Hogwarts-Zauberer, Elben und eben Vampire so zahlreich herum, dass es manchmal schwer wird, sich auf die Bücher zu konzentrieren. Ungewöhnlich an diesem Vampir ist nur, dass er leise weint. »Was ist denn los?«, frage ich ihn. »Geht dich nichts an!«, faucht er. Stimmt, aber ich habe Lust zu reden. »Und warum bist du ein Vampir?«, will ich wissen. »Weil Vampire keine Probleme haben. Die sind frei und tun was sie wollen!«, sagt er und schnäuzt sich. Aha, denke ich, das ist also sein Problem...
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