Auf der Suche nach neuen Formen der Beisetzung und Trauer bekommt der Friedhof Konkurrenz.
Die Jahre vor und nach der letzten Jahrhundertwende sind bestattungskulturell von tiefgreifenden Veränderungen geprägt, die ähnlich gravierend sind wie jene zur Zeit der Reformation und der Aufklärung, als man die Friedhöfe vor die Tore der Stadt verlegte, auch nicht minder bedeutsam als der Wandel von der Feuer-zur Erdbestattung in der Spätantike. Befindet sich heute der Historiker in der scheinbar glücklichen Lage, einen solchen Veränderungsprozess selbst mit zu erleben, so relativiert sich dies rasch, weil die Vektoren des Wandels nicht in eine Richtung zielen, sondern nach allen Seiten ausstrahlen. Generell kann man jedoch feststellen, dass eine gemeinsame Linie darin besteht, dass sich die Menschen, sei es als Hinterbliebene, sei es schon zu Lebzeiten, Gedanken machen, welche Bestattungs-und Grabart ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht. Das geschieht in dieser Weise in der Tat erstmals, denn nach den Bedürfnissen wurde früher nicht gefragt: Konvention und Tradition hatten festgelegt, wie und wo man bestattet und auf welche Weise man trauert...
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