Als Puppenspieler hat Gottfried Reinhardt den Tod gespielt, als russisch-orthodoxer Diakon die Auferstehung gepredigt – und lachen kann er im Rollstuhl wie ein Schelm. Wer ihm begegnet, spürt: Das Himmelreich ist längst um uns herum.
Der Tod grinst mit Zahnstümpfen in einem kahlen Birnengesicht oder guckt bekümmert. Er glänzt feist und rund oder hält aus leeren Höhlen Ausschau, als wäre da nichts, kein Sinn, nirgends. Leicht aber ist jeder dieser Tode, puppenleicht. Furchtlos fährt Gottfried Reinhardt mit der Hand in den Tod hinein, unter dessen grünen Samtumhang. Er will den Kopf des Sensenmannes von innen packen. Doch die gelähmten Finger versagen, derTod aus Dübelmasse und Papier fällt in sich zusammen. Gottfried Reinhardt, der Puppenspieler, gibt auf. Scheinbar...
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